EVP verteidigt öffentlichen Verkehr gegen Sparwut
Dank CVP, FDP und SVP zu Fuss gehen?
Der Kantonalvorstand der Evangelische Volkspartei (EVP) des Kantons Zürich reagiert mit Unverständnis auf die Forderung von bürgerlicher Seite, den Beitrag an den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) massiv um 134 Millionen Franken zu kürzen. Der öffentliche Verkehr (ÖV) im Kanton Zürich ist eine Erfolgsgeschichte: steter Ausbau der Leistung bei stets höherer Kostendeckung. Der ZVV, der dafür verantwortlich ist, erhält dafür von Rechts bis Links uneingeschränktes Lob.
Die sehr hohe Effizienz des ÖV ist das Ergebnis einer weisen Strategie, welche Leistung und Preis stets im Gleichgewicht behalten hat. In dieses System platzt nun eine Koalition von SVP- und FDP-Politikern, unterstützt von CVP und BDP. Statt die Anreize zur Optimierung zu vergrössern, sollen einseitig 20% der Ausgaben oder volle 134 Millionen Franken beim ÖV gestrichen werden. So ein Unsinn! Soll denn die Zürcher Bevölkerung wieder zu Fuss gehen und ihre Zeit im Stau auf den Strassen verlieren?
Auf der Ausgabenseite lassen sich die geforderten Einsparungen nur mit einem massiven Abbau des Angebots erreichen. Zu befürchten wäre u.a. nur noch ein Stunden- statt ein Halbstundentakt an Sonntagen sowie das Verschwinden mehrerer S-Bahnlinien. Auf der Abschussliste stehen insbesondere die S14, S15, S16 und S19. Bei den zahlreichen Buslinien in ländlichen Gebieten wären wohl noch grössere Opfer zu erwarten. Da das System öffentlicher Verkehr auf diese Weise aus dem Gleichgewicht geraten würde, sind trotz Tariferhöhungen verminderte Einnahmen zu befürchten. Der in den letzten 25 Jahren von 50% auf 66% gesteigerte Kostendeckungsgrad liesse sich mit Sicherheit nicht mehr halten und schon gar nicht erhöhen. Ein öffentlicher Verkehr, der seine Kunden verliert, rentiert nicht mehr.
Die EVP wird sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die bürgerlichen Sparanträge zur Wehr setzen. Dass sie mit ihrem Widerstand nicht allein ist, sondern bei zahlreichen bürgerlichen Gemeindepolitikern unterstützt wird, die um die Bedienung ihres Dorfes mit dem öV fürchten, erfüllt sie mit Zuversicht und Genugtuung.
Für Auskünfte
Johannes Zollinger, Kantonalpräsident EVP ZH, Kantonsrat, Wädenswil G: 044 780 08 80 N: 079 370 22 49, E-Mail schreiben
Peter Reinhard, Geschäftsführer EVP ZH, Kantonsrat, Kloten, G: 044 271 43 02, N: 079 402 38 82, E-Mail schreiben