Teamarbeit als Modell für den Frieden in der Welt

von Dominik Schmid

Einander zuzuhören ist zentral. Das symbolisiert auch die Distel-Skulptur aus eingeschmolzenen Waffen, die vor dem Polizei- und Justizzentrum in Zürich steht.

 

Am 21. September wird der internationale «Tag des Friedens» begangen. Das mag naiv erscheinen, wenn man die aktuelle Bedrohungslage unter anderem durch Krieg in Europa, im Nahen Osten, in Zentralafrika und anderen Teilen der Erde betrachtet.

Dennoch schenke ich dem Frieden diese «Tribüne». In Gedanken träume ich davon, dass ich am 21. September beim lokalen Beck ein Mürbeteig-Guetzli in der Form einer Friedenstaube kaufe und zum Kaffee geniesse, wie auf öffentlichen Plätzen getanzt und gesungen wird für den Frieden, dass in den Parlamenten der Welt dem Frieden eine Gedenkminute gewidmet wird und vieles mehr.

Dem Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi wird folgendes Zitat nachgesagt: «Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt». Als Parlamentarierin von Wetzikon, Fraktionspräsidentin und Kantonsrätin vermag ich persönlich an den Kriegen auf dieser Welt nichts verändern. Ich anerkenne die Notwendigkeit einer nationalen Verteidigungsstrategie und setze mich dafür ein, dass die dafür notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden. Und mehr?

In meinem beruflichen, privaten und politischen Leben lasse ich mich gerne leiten von der Idee des «inneren Teams», wie es vom deutschen Psychologen Friedemann Schulz von Thun postuliert wurde: Im Bild des inneren Teams veranschaulicht er, dass verschiedenen Stimmen Gehör verschafft werden muss, damit man zu einer guten Lösung kommt: Der Aufbrausende hat so viel Daseinsberechtigung wie der Haderer, die Mutige so viel wie die Vorsichtige, die Planerin so viel wie die Kreative.

Kommen alle Stimmen zum Zug und erhalten alle Stimmen zur richtigen Zeit bildlich gesehen «das Mikrophon», besteht die Chance, dass die beste Lösung gefunden wird. Einander zuzuhören, ist zentral.

So sehe ich auch die Arbeit in den Gremien: Nur im Miteinander, nur wenn allen Stimmen das Mikrophon geöffnet wird und alle einander zuhören, bleibt die Chance, dass wir gemeinsam an einer friedvolleren Zukunft arbeiten können. Es braucht das Kräftespiel unter den verschiedenen Stimmen, den verschiedenen Parteien und Fraktionen, damit wir in Arbeitsgruppen und in unseren Parlamenten zu guten Lösungen kommen. Ich wünsche mir, dass der kommende «Internationale Tag des Friedens» Gelegenheit bietet, an den Strategien für ein friedliches Miteinander zu arbeiten – oder: im Gedanken des Miteinanders ein Modell für den (utopischen) Weltfrieden zu leben.

Was bleibt von einem internationalen Gedenktag? Ich freue mich auf den herzhaften Biss in ein Friedenstauben-Guetzli und hoffe, dass es nicht bei dieser einen Manifestation für den Frieden bleibt.

Die EVP will mehr Eigenstromversorgung und wird diesem Postulat zustimmen.  

 

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