So wie jetzt kann es nicht weitergehen!

von Dominik Schmid

Unser Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli hat erkannt, was schon viele vor ihr erkannt haben; es gibt grosse Probleme in unserem Gesundheitssystem. Und mit entwaffnender Ehrlichkeit gibt sie zu: Lösungen hat sie keine.

Doch in einem Punkt sind AL, Grüne und EVP mit ihr einig: So kann es nicht weitergehen! Die Zeit für Trostpflästerchen ist vorbei. Wir brauchen auf Bundesebene in der nächsten Legislatur eine grundsätzliche Reform. Ja, es braucht einen Marschhalt. Und es darf erlaubt sein, auch heilige Kühe in Frage zu stellen.

 

Aber ist es wirklich die Aufgabe einer Gesundheitsdirektorin, die Arbeit von Pflegefachleuten in den Spitälern und Pflegeheimen zu diskreditieren? Im Interview sagt sie: „Wenn Mitarbeitende in der Pflege mehr verdienen, reduzieren sie gleich ihr Pensum.“ Liebe Gesundheitsdirektorin, Wertschätzung für die wichtigsten Akteure im Gesundheitswesen sieht anders aus!

 

Doch noch skandalöser ist die Aussage, dass die obligatorische Krankenversicherung abgeschafft werden solle. Eine solche Forderung ist nicht zu Ende gedacht. In der Konsequenz würde damit für die Krankenkassen die Aufnahmepflicht aufgehoben. Wir gehen davon aus, dass die Aussagen von unserer Gesundheitsdirektion nicht mit dem gesamten Regierungsrat abgesprochen waren, denn diese Aussagen im Interview wären ja dann eine totale Bankrotterklärung unserer Regierung und ein Affront für die Bevölkerung.

 

Was wir brauchen, sind Lösungen für die ganze Bevölkerung und nicht Profilierungsversuche vor den Wahlen. Die Gesundheitsversorgung ist eine staatliche Aufgabe, vergleichbar mit der Bildung.

 

Die Alternative Liste, die Grünen und die EVP haben in der Vergangenheit immer wieder Lösungsansätze vorgeschlagen.

  • eine grossangelegte Bildungsoffensive für die Gesundheitsberufe
  • bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor
  • eine faire Finanzierung, die Kopfprämie ist dies sicher nicht
  • weniger Fehlanreize und mehr Fixlöhne bei Leistungserbringern
  • eine Pharmapolitik, die exorbitante Gewinne nicht zulässt

 

Die Alternative Liste, die Grünen und die EVP werden auch in dieser Legislatur dranbleiben und erwarten, dass die Gesundheitsdirektorin sich für alle Menschen im Kanton einsetzt – unabhängig von ihrem sozialen Status oder ihren Vermögensverhältnissen. Zudem fordern wir eine solidarische und sozialverträgliche Finanzierung unseres Gesundheitssystems.

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