Schluss mit Lohnexzessen bei der AXPO
von Dominik Schmid

Zur Empörungskultur der heutigen Zeit gibt es verschiedene Ansichten. In der Politik hat sie einen schlechten Ruf, weil sie echten Diskussionen und Kompromissen im Wege steht, polarisiert und an mittelalterliche Pranger erinnert. Doch Empörung kann eben auch als Katalysator für Veränderungen dienen, Missstände ans Licht bringen und Menschen mobilisieren. Empörung zeigt oft, wo die Gesellschaft moralische Grenzen zieht.
Um solche Grenzen geht es beim heute zur Verhandlung stehenden Postulat. Heiliger Zorn über Lohnexzesse bei der AXPO hat politische Gegner zusammengebracht, hat sozusagen zu einer unheiligen Allianz geführt, um eine politische Veränderung zu bewirken. Und sogar zeitnah, nicht über mehrere Legislaturen hinwegschleppend.
Der CEO der AXPO bestätigte vor wenigen Wochen in einem bemerkenswerten Interview in der NZZ zumindest indirekt, dass die Vergütungen auf der obersten AXPO-Ebene fernab jeglichem politischen Gespür gefällt wurde. Denn er gibt dort zu Protokoll, dass die «politische Sensibilität wohl unterschätzt worden sei».
Lieber späte Einsicht als gar keine Einsicht.
Erst recht, wenn man bedenkt, dass die AXPO, beziehungsweise ihre Vorgängerin die NOK, eigentlich seit deutlich mehr als 100 Jahren in öffentlicher Hand ist.
Aber ich möchte mich jetzt nicht mehr länger über die lohnmässige Verirrung der Geschäftsleitung aufhalten. Eigentlich wäre viel mehr Dank angebracht. Denn mit diesem Entscheid sind die letzten Zweifel ausgeräumt worden, dass finanzielle Leitplanken zwingend angebracht werden müssen.
Und dass eine Verlagerung der Kompetenzen, wer Vergütungen festlegen und absegnen kann, unabdingbar ist.
Wir erwarten mit diesem Postulat daher nicht mehr und nicht weniger, dass der Regierungsrat sich mit all seinen zur Verfügung stehenden Mitteln für eine klare Neugestaltung der Vergütungspraxis einsetzt.
Die EVP versteht sich – Nomen est Omen – auch als Stimme des Volkes und wird daher dieses Dringliche Postulat dringend unterstützen.
Für Auskünfte
Daniel Sommer, EVP-Kantonsrat, Affoltern a.A. 079 223 61 62, daniel.sommer@evpzh.ch
Mark Wisskirchen, EVP-Geschäftsführer, Kloten, 044 271 43 02, E-Mail schreiben