Heute gedenken wir der Opfer des Holocaust
von Dominik Schmid

Heute, am 27. Januar, gedenken wir der Opfer des Holocaust. Es ist ein Tag des Erinnerns, des Mahnens und des Lernens. Vor 80 Jahren endete ein Kapitel der Menschheitsgeschichte, das geprägt war von unvorstellbarem Leid, systematischer Verfolgung und der brutalen Auslöschung von Millionen unschuldiger Menschen. Wir gedenken ihrer, um sicherzustellen, dass die Schrecken dieser Zeit niemals in Vergessenheit geraten.
Das Gedenken an den Holocaust ist nicht nur eine Pflicht gegenüber den Opfern, sondern auch eine Verantwortung gegenüber der Zukunft. Die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die ermordet wurden, die Hunderttausenden Sinti und Roma, die Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen, politischen Gegner und viele andere, die Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden, verdienen unsere Stimme. Ihre Geschichten mahnen uns, die Werte von Menschlichkeit, Toleranz und Gerechtigkeit zu verteidigen. - Eine solch grauenhaftes Geschehen darf es nie-nie-nie mehr geben.
Inmitten der Dunkelheit gab es aber auch Licht. Menschen wie Oskar Schindler, Raoul Wallenberg, Paul Grüninger und auch die vielen unbekannte Menschen, die ihr Leben riskierten, um Verfolgte zu retten. Ihre Taten zeigen uns, dass Zivilcourage einen Unterschied machen kann. Es ist unsere Aufgabe, solche Beispiele zu ehren und nachzuahmen.
Heute müssen wir uns fragen: Wo stehen wir als Gesellschaft? Antisemitismus ist leider nicht verschwunden. Er zeigt sich in Hassreden, Angriffen auf Synagogen und jüdische Mitbürger. Jetzt sind wir gefragt, diesen Tendenzen entschieden entgegenzutreten.
Am vergangenen Wochenende wollte der antisemitische Autor Ali Abunimah in Zürich auftreten. Sicherheitsdirektor Mario Fehr sagte dazu klar und deutlich: «Einen islamistischen Judenhasser, der zu Gewalt aufruft, wollen wir nicht in der Schweiz.» Obwohl das Fedpol eine Einreisesperre verhängt hatte, reiste Abunimah illegal in die Schweiz ein. So war es richtig, dass die Kantonspolizei den Mann aufgespürt und verhaftet hat.
Elie Wiesel, ein Holocaust-Überlebenden und Friedensnobelpreisträger sagte einmal: «Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.» Lassen Sie uns diese Worte beherzigen.
Indem wir uns erinnern und indem wir handeln, beweisen wir, dass wir nicht gleichgültig sind gegenüber dem grauenhaften Geschehen von 80 Jahren und auch nicht gegenüber Hass und Diskriminierung heute.
Zürich, 27. Januar 2025