Genehmigung Verlängerung der Pisten 28 und 32

von Dominik Schmid

5720          Genehmigung Verlängerung der Pisten 28 und 32

Die am 19. Mai 2021 vom Regierungsrat beschlossene Weisung an die Staatsvertretung im Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG, im Verwaltungsrat der Einreichung eines Plangenehmigungsgesuchs betreffend Verlängerung der Pisten 28 und 32 gestützt auf den Projektbeschrieb vom 17. Februar 2020 zuzustimmen, wird genehmigt

 

Votum ‘Eintreten’

 

Die EVP hat drei Erwartungen an den Flughafen:

Die erste Erwartung ist die menschliste schlechthin. Wir möchten die grösstmögliche

Sicherheit. Grösstmöglich, weil selbst bei hohen Standards ein Restrisiko bleibt. Das zeigte 2011 auch die Fast-Katastrophe am Pistenkreuz. Der vom Bund in Auftrag gegebene Sicherheitsbericht sah schon damals eine Verlängerung der Pisten als wesentlichste Massnahme. Und weil das nicht der erste Vorfall war, titelte die Berner Zeitung «Das Kreuz mit dem Klotener Pistenkreuz». Die schweizerische Unfalluntersuchungsstelle mag keine lupfigen Schlagzeilen, sie drängt einfach darauf, mit den Pistenverlängerungen die Sicherheit real und ganz nüchtern zu verbessern.

 

Die zweite Erwartung betrifft den Lärm. Denn Flugzeuge heben nicht geräuschlos ab und bewirken die unangenehme Tatsache, dass viele Menschen in den An- und Abflugschneisen gestört werden, vor allem in der Nacht. Klar, dass dies nicht geht. Das sehen auch die Flughafenverantwortlichen so. Sie versprechen eine Reduktion der Lärmbelastung nach 23 Uhr, wenn tagsüber eine grössere Pünktlichkeit erreicht wird. Allein, die Gegner haben Mühe, diesen Versprechungen zu glauben. Sie seien schon zu oft angelogen worden, monieren sie. Eine Misstrauenskundgebung, die wir durchaus nachvollziehen können. Doch wir sehen auch alle Massnahmen, die der Flughafen für die Verminderung der Lärmbelastung ergreift. Und wir glauben, dass die Pistenverlängerungen nebst erhöhter Sicherheit auch einen Beitrag zur Fluglärmreduktion leisten werden.

 

Bei unserer dritten Erwartung geht es um Umweltschutz. Flugzeuge gehören zur Gattung der Klimaschädlinge. Fast so grosse wie der motorisierte Strassenverkehr oder unsere Gebäude. Daher müssen wir alles für eine Schadensminderung tun. Das will der Flughafen ebenfalls und setzt sich dafür ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele: Bis 2040 will er seine Treibhausgas-Emissionen auf null gesenkt haben. Zudem bekennt sich die Luftfahrtbranche zu netto null CO2-Emissionen bis spätestens 2050. Zur Erinnerung: Diese Klimaziele decken sich vollständig mit denen vom Kanton Zürich, also mit jenen die der Regierungsrat in seiner langfristigen Klimastrategie festgelegt hat.

 

Eine Minderheit der EVP-Fraktion ist mit der Vorlage unzufrieden. Sie ist der Meinung, dass die geplante Pistenverlängerung eine höhere Lärmbelastung für die Bevölkerung im Osten bringt, ohne dass es dafür eine Kompensation gibt. Zudem sehen sie die Gefahr, dass mit der Pistenverlängerung auch ein Ausbau der heutigen Flugbewegungen erfolgen könnte. Die Mehrheit der EVP-Fraktion anerkennt die immensen Anstrengungen der Flughafen Zürich AG punkto Sicherheit, Lärmbekämpfung, Umweltschutz sowie die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung und wird auf diesem Hintergrund den Antrag für die Pistenverlängerungen unterstützen.  

Daniel Sommer, Kantonsrat EVP, Affoltern am Albis

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