Ein nicht gewährter Teuerungsausgleich, der uns teuer zu stehen kommt
von Dominik Schmid
Ein nicht gewährter Teuerungsausgleich, der uns teuer zu stehen kommt
Kurz vor Weihnachten kommunizierten die vier kantonalen Spitäler, dass sie ihren 17'000 Angestellten keinen oder nicht den vollen Teuerungsausgleich gewähren werden. Die Angestellten des KSW, der PUK und der IPW erhalten keinen Teuerungsausgleich, das USZ halbiert ihn auf 0,5 Prozent. Diese Mitteilung wäre wohl gerne im weihnachtlichen Glockengeläut untergegangen. Wir wollen sie - weil Sie, Frau Regierungsratspräsidentin Natalie Rickli heute anwesend sind, nochmals aufgreifen. Wir wollen im Namen der betroffenen Mitarbeitenden sagen; das ist absolut nicht ok!
Es ist ein Affront. Nach Jahren der Diskussion rund um die Pflegeinitiative, wissen Sie und wir alle, wie es um diesen Berufsstand steht. Das Sparen bei den Pflegelöhnen ist Ausdruck fehlender Wertschätzung. Es ist demotivierend, enttäuschend und macht wütend. Die Teuerung bildet die steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten ab. Die Mehrausgaben durch die Teuerung und die zusätzlichen Kosten durch die steigenden Prämien sind für einen grossen Teil des Gesundheitspersonals keine Lappalie. Nun werden jene mit eher niedrigen Löhnen, die jedoch mit ihrer Arbeit das Gesundheitssystem am Laufen halten, noch schlechter behandelt. Warum muss ausgerechnet das Pflegepersonal, das dieses Gesundheitssystem nicht erfunden hat, die Zeche für die nicht ausreichenden Tarife bezahlen?
Die Spitäler müssen sich seit zwei Jahren nicht mehr an die Vorgaben des Kantons halten. 2022 erklärte die Regierung, sie wolle den Spitälern mit eigenen Personalreglementen die Möglichkeit geben, attraktivere Arbeitgeberinnen zu sein und bezeichnete die Beschwerde der Verbände (VPOD, SBK etc.) als Eigentor. Und was geschieht? Bei der erstbesten Gelegenheit verschlechtern die Spitalleitungen- scheinbar ohne Widerspruch unserer Regierung - die Situation gegenüber den anderen Kantonsangestellten. Aktuell sind im Kanton Zürich über 2000 Stellen im Bereich Pflege ausgeschrieben. Die Kosten, welcher dieser andauernde Personalmangel verursacht, werden weiter angeheizt. Nun auch noch mit einem nicht gewährten Teuerungsausgleich. Darum werden Grüne SP, AL und EVP im Rahmen der Umsetzung der 2. Etappe der Pflegeinitiative fordern, dass der Teuerungsausgleich mindestens so hoch sein muss, wie jener der kantonalen Angestellten.
Für Auskünfte
Donato Sconamiglio, Präsident, Kantonsrat, N: 078 764 87 17, sconamigliodonato777@gmail.com
Saniel Sommer, Kantonsrat
Mark Wisskirchen, EVP-Geschäftsführer, Kloten, 044 271 43 02, E-Mail schreiben