2x JA zur AHV 21-Doppelabstimmung

von Dominic Täubert Rentenalter 65 für Frauen und höhere Mehrwertsteuer

2x JA zur AHV 21-Doppelabstimmung

Rentenalter 65 für Frauen und höhere Mehrwertsteuer

Artikel im EVP Info (Ausg. 168, Sept. 2022) von Marianne Streiff-Feller

Mit grosser Mehrheit haben die EVP-Delegierten die Ja-Parole beschlossen zur Sanierung der AHV (AHV 21). Gut abgefedert wird das Rentenalter der Frauen an jenes der Männer angeglichen. Die verbleibende Finanzierungslücke wird mit einer leichten Erhöhung der Mehrwertsteuer geschlossen.

Marianne Streiff-Feller, EVP-Nationalrätin (BE)

Bei ihrer Gründung 1948 finanzierten 6.5 Aktive eine pensionierte Person. Deren Lebenserwartung war zudem wesentlich kürzer als heute. 2030 werden nur noch 2.6 Aktive für eine Rente aufkommen müssen. Wenn wir auch nur ein wenig die Generationengerechtigkeit vor Augen haben, sehen wir, dass es die vorliegende AHV 21-Reform braucht. Seit 1997 sind mehrere Reformversuche gescheitert. Das darf nicht nochmals passieren.


Die AHV 21 besteht aus zwei Vorlagen, die beide angenommen werden müssen, damit sie in Kraft treten können:

1. Im AHV-Gesetz wird das Frauenrentenalter von 64 auf 65 erhöht. Für neun Übergangsjahrgänge wird dieser Schritt (abgestuft nach Einkommen) abgefedert. Ausserdem wird das Eintrittsalter zwischen 63 und 70 flexibilisiert.

2. Die Mehrwertsteuer wird von 6.7 % auf 7.1 % erhöht, der reduzierte Satz für Nahrungsmittel, Medikamente, Zeitungen und Bücher von 2.5 % auf 2.6 %. Der Grundbedarf bleibt so auch für schwächere Einkommen bezahlbar.

Frauen sind bei der Lohngleichheit und in der Altersvorsorge benachteiligt. Das liegt aber nicht an der AHV, sondern an der 2. Säule, dem BVG. Dort müssen wir uns besonders für Teilzeitangestellte und für Mehrfachbeschäftigte einsetzen.

AHV Renten sind für Männer und Frauen gleich hoch. Die Frauen beziehen die AHV durchschnittlich fünf Jahre länger als die Männer. 66 % der AHV-pflichtigen Beiträge werden von Männern einbezahlt, 34 % von Frauen. Das vorliegende Modell ist auch für Frauen tragbar, besonders da für die Übergangsgeneration ein lebenslanger Zuschlag vorgesehen ist.

Ich empfehle, beide Vorlagen anzunehmen. Ich bin sehr froh darüber, dass die EVP-Delegiertenversammlung zu beiden Vorlagen deutlich Ja gesagt hat.

Barbara Flick

Winterthur, Jahrgang 1956

«Mit Überzeugung stimme ich für die Vorlage AHV21 (mit Erhöhung der Mehrwertsteuer): Die geburtenstarken Jahrgänge treten ins Rentenalter ein, gleichzeitig leben wir immer länger, wir Frauen sogar durchschnittlich noch länger. Die Stabilisierung unserer Rentenfinanzierung darf deshalb nicht länger hinausgeschoben werden. Eine Harmonisierung des Rentenalters von Männern und Frauen scheint mir deshalb unumgänglich; sie wird für die Übergangsgeneration der Frauen sozial abgefedert.»

Laura Weidmann

Studentin PHZH, Pfäffikon, Jahrgang 2000

«Für uns Junge ist diese AHV-Reform besonders wichtig. Die demographische Struktur der Bevölkerung hat sich stark geändert, immer weniger Arbeitende müssen die AHV von immer mehr Rentnerinnen und Rentnern bezahlen. Eine Reform ist deshalb dringend notwendig, damit die AHV auch für die kommenden Generationen fortbestehen kann. Diese Reform ist ein wichtiger und ausgewogener Schritt dafür. Dass ich als Frau damit im gleichen Alter in Pension gehe wie die Männer, ist für mich ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung.»

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